19.+20.3.2022 Brig - Ausserberg - Gampel/Steg und Leuk

im letzten Jahr sind wir auf dem Rhein-Reuss-Rhoneweg von Disentis über den Oberal- und Furkapass und durch das Goms gepilgert und in Brig gelandet. In diesem Jahr nehmen wir hier den Weg bis Martigny unter die Füsse. Wir folgen am ersten Tag der Lötschberg Südrampe in ständigem Auf und Ab. Die Treppenstufen gehen an Kondition und Muskeln. Beim Beinhaus in Naters ist wegen Renovation der Blick auf die Schädelwand durch ein dickes weisses Plastik verdeckt. Bei der Simplonfestung und dem Gardemuseum steht eine alte Flabkanone verloren herum. Wäre es doch in der Ukraine auch so! Wir pilgern am zweiten Tag durch Rebberge. Sie erinnern mich an das Wort aus dem biblischen Buch Micha, wo es im vierten Kapitel heisst: "...und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Ein jeder wird unter seinem Weinstock wohnen, und niemand wird sie schrecken." Wäre es doch so! In Raron fasziniert die Burgkirche und die unten im Dorf in die Felsen gehauene Felesenkirche. Oben bei der Burgkirche ist das Grab von Rainer Maria Rilke: Ob das Leben in "wachsenden Ringen" gelingt, wie es Rilke einmal in einem Gedicht formuliert hat? Der Weg führt uns via Niedergesteln nach Gampel/Steg. Wir überspringen die Strecke auf dem Rhonedamm mit dem Zug und schauen uns in Leuk die Kirche und das dortige Beinhaus an. Charlie Brown sagt: "Wir leben nur einmal". "Flasch", sagt Snoopy. "Wir sterben nur einmal. Wir leben jeden Tag." Mögen die "wachsenden Ringe" gelingen! Der Blick in Leuk schweift zum Pfynwald und der Rhone entlang nach Sierre und Sion, wo Valère und Tourbillon schwach im Dunst sichtbar sind: Der Weg wird weitergehen!