25.09.2021 Auf den Brisen

Es ist stockdunkel, als wir früh am Morgen uns in Birsfelden auf den Weg nach Isenthal machen. Nur die roten Lichter der beiden Roche Türme blinken munter vor sich hin. Nach dem Hauenstein Tunnel tauchen wir in den Nebel ein. Am Urner See ist es wieder hell. Die Sonne streichelt die Berggipfel im Urner Land. Das Postauto fährt uns nach Isenthal hoch, wo wir ganz hinten (St.Jakob!) ins Seilbähnli steigen und nach Gitschen hochfahren. Es ist unsere Premiere in dieser Gegend. Für mich als Städt unglaublich, dass oben auf Gitschen ganzjkährig Menschen wohnen. Ich empfinde S-charl im Unterengadin noch als zentraler! Aber sonnig haben es die Menschen hier oben, während unten das Dorf Isenthal im Winter wohl länger ohne Sonnenstrahlen bleibt. Der Weg führt uns durch schönes Alpland hoch zum Brisen. Eine Schafherde ich von zwei Herdenschutzhunden gut bewacht. Eine andere Herde wird grad ins Tal getrieben. Bis zum Steinalper-Jochli sind wir fast alleine unterwegs. Dann aber beginnt derjenige Teil des Wegs, der vom Brisenhuis, der Klewenalp und dem Haldigrat aus erreichbar ist. Die Menschenmenge nimmt markant zu. Oben auf dem Gipfel hat sich von Süden her ein Schleier über die Berge gelegt. Der auf Sonntag angekündigte Wetterwechsel schickt seine Vorboten voraus, bevor am Nachmittag aufziehender Föhn nochmals etwas Klarheit schafft. Mich fasziniert auf dem Brisen vor allem die Gratschneide zum Hohen Brisen und die dahinter liegenden Grate und Gipfel. Der Blick über den Vierwaldstättersee hat es in sich: Musenalp, Buochserhorn, Stanserhorn, Pilatus, Luzern Sempachersee, Baldeggersee, Hallwilersee, Die Rigi, die Mythen, Klewenalp. Im Osten die Glarner Alpen, im Süden Der Urirotstock und der Titlis und im Südwesten im Dunst die Berner Riesen mit der Wetterhorngruppe zuvorderst. Der Abstieg zum Sessellift auf dem Haldigrat geht wegen seinem Gefälle rasch vonstatten. Es folgt unten noch eine Querung nach Niederrickenbach, dem kleinen Ort mit grosser Kirche und einem Kloster von 9 Benediktinerinnen (Stand Sept. 2021). Fazit: Der Grat ist für eine Pilgerwanderung zum Thema "Das Leben ist eine Gratwanderung" nicht geeignet (zu steil und an wenigen Stellen ausgesetzt). Aber die Gegend ist wunderschön!