3.-5.9.2021 Auf dem Rhein-Reuss-Rhone Weg von Reckingen über Ernen / Binn - Mörel nach Brig

Während die Pilgerwanderungen im Jahr 2020 in der Surselva eher von durchzogenem bis Voll-Regen Wetter begleitet waren, meint es das Jahr 2021 gut mit uns: Trotz dem nassen Sommer sind alle drei Dreitäger von Disentis nach Brig von schönem Wetter begleitet. In Ritzingen erwartet uns die Sonne und angenehme Temperaturen. Dass Sommerwetter ist zeigen uns auch die Wolken an, die bei der Kapelle im Ritzinger Feld im Hintergrund das Weisshorn mit dem vorgelagerten Bishorn und Brunegghorn verbergen. Ich werde an einem klaren Herbsttag wieder kommen müssen, um DAS Foto des Rhein-Reuss-Rhonewegs zu machen: Kapelle und Weisshorn. Geduld, Geduld...
Der erste Tag bringt uns u.a. durch die Dörfer Blitzingen und Niederdorf: Geburtsorte der Hoteliers Seiler (Seiler Hotels in Zermatt) und César Ritz (König der Hoteliers und Hotelier der Könige), die beide in der Zeit der Belle Époque ihren Höhepunkt hatten. Als Buben von Gomser Bergbauern eroberten sie die Welt der Gastfreundschaft. In der Station Ritz (Bahnhof) von Niederwald kann noch das Intérieur eines Hotelzimmers des Ritz in Paris bestaunt werden.
Der Weg führt weiter via Steinhaus mit seiner schmucken Kapelle (der heiligen Familie mit Maria und Josef mit Jesuskind) und Mühlebach mit seinem alten Dorfkern (altester Dorfkern der Schweiz, der in Holzbauweise erstellt worden ist. -> 12 Häuser stammen noch aus dem 14. und 15. Jh.) weiter nach Ernen, schmucker Ort mit dem Galgen im Hintergrund auf einem Hügel. Da ich vor einem Jarh in Ernen keine Unterkunft reservieren konnte, bringt uns das Postautop nach Binn ins Hotel Ofenhorn, ein Hotel der Klasse "Historische Hotels". Prompt finden sich an diesem Wochenende viele Hotelgäste ein, die sich in Kleidung der Belle Époque präsentieren in einem Hotelambiente, das immer noch diesen Geist atmet und eine wunderbare Gastfreundschaft lebt.

Der zweite Tag bringt uns von Binn via Grengiols nach Mörel. Von Steinmatten gehts hinab zur Römerbrücke und hinauf zur Blatt-Kapelle mit seiner Jakobsfigur auf dem Altar. Grengiols lässt uns rätseln, wie man den Namen ausspricht ("Grängls") und dann folgt der Weg durch verschiedene Weiler, bevor mich die Karte auf einen Weg lockt, der jedoch oft verwachsen und von umgestürzten Bäumen bedeckt ist, im unteren Teil gar mit einem leicht abgerutschten Wegabschnitt aufwartet. Die PilgerInnen meistern diese Herausforderung bravurös, ebenso den Schlussaufstieg von Mörel nach Breiten, wo wir im Hotel Salina Maris untergebracht waren. Die Gastfreundschaft des Hotels Lungwah unten in Mörel ging so weit, dass es im August nicht mehr auf meine Mails reagiert hat. Und als ich eine Woche vor dem Pilgertermin dann etwas besorgt angerufen habe erhielt ich die Mitteilung, dass sie geschlossen haben. Man hielt es aber nicht für notwendig, mich, der ich eine vereinbarte und bestätigte Reservation laufen hatte, darüber zu informieren. Zum Glück hat das Salina Maris uns aufnehmen können! Das Upgrade mit einem Solebad liessen wir uns als Pilgergruppe nicht nehmen! Und ich danke der Spendeperson der Pilgergruppe herzlich, die dieses Upgrade für alle finanziert hat!

Der dritte Tag führte uns von Mörel via Bitsch - der Hängebrücke über die Massa - Naters nach Brig. Die Sportplätze der Walliser Dörfer (Grengiols, Bitsch) bieten gute Rastplätze an. Das Band des früheren Furka - Oberalp - Bahn - Trassees führte uns nach Naters. Leider war das Beinhaus wegen Renovation abgesperrt. Dafür hat uns eine Pilgerbegleiterin aus dem Lötschental mit ihrem Mann im Pfarrgarten mit einem wunderbaren Apéro überrascht. Herzlichen Dank, Caroline und Walter!
Zum Abschluss gings durch das Reich von Kaspar Stockalper mit seinem Schloss, Wahrzeichen von Brig.

GastgeberIn sein / Gast sein auf Erden. Ausgehend vom Beimnhaus und der Realität, dass das Leben nicht für immer da sein wird, stelle ich mich der Frage: Was will ich bis Ende Jahr noch machen? Wen möchte ich noch sehen?  Es gibt Ideen... Es gibt Namen...

Rhein-Reuss-Rhone Weg: Wir werden im Jahr 2022 wieder kommen! Dann wird Martigny das Ziel sein...