5.2.2021 Auf dem Kloster Fahr Weg von Zürich nach Dietikon

Die Bahnhofshalle im HB Zürich ist gespengstisch leer: Nicht nur, dass keine Leute drin sind, nein sie ist auch sonst leer. Nur der schützende Engel von Niki de Saint Phalle schwebt und wacht wie eh und je hoch oben in der Luft. Es geht immer der Limmat entlang auf dem Kloster Fahr Weg. Wir recognoszieren bei 14 Grad eine Winter(!) Pilgerwanderung... Vor 2 Wochen lag auf dem Platzspitz noch 40cm Neuschnee. Heute sehen wir nur noch die herumliegenden Äste, die den Schnee buchstäblich nicht mehr ertragen haben. Der Weg folgt bald einem alten Bahntrasse. Ein Bahnhof steht mit dem Namen Transhelvetica vor sich hin. Mit der Zeit dünnt sich die Stadt mehr und mehr aus. Es folgt die grüne Werdinsel und dann gehts hinaus aus der Stadt zum Kloster Fahr, einer Benediktinerinnenabtei, die mit Einsiedeln ein Doppelkloster bildet. Die Lyrikerin Silja Walter lebte hier als Benediktinerin. Ein Weg mit 10 Stationen gibt Kostproben ihrer Gedichte. Das Kloster ist insofern ein Unikum, als es eine aargauer Exklave ist, rundum vom Kanton Zürich umgeben. Ausser der St.Anna Kapelle ist leider alles Corona bedingt geschlossen. Wir wandern weiter nach Dietikon, endlich einmal auf dem Uferweg, neben dem die Eisenbahnlinie nach Zürich verläuft und ich schon x-mal aus dem Fenster geschaut habe, weil das so ein schöner Abschnitt ist. Beeindruckend sind auch zwei Dinge: Es ist ein Weg der gefühlten 50 Brücken. Nicht dass man viele überquert, aber man trifft laufend welche an. Und auf dem kurzen Wegstück von Glanzenberg nach Dietikon (1km) sind bestimmt 12 Züge vorbeigefahren. Ein dichter Fahrplan... In Wettingen steigen wir nochmals aus dem Zug, um die Klosterkirche zu besichtigen. Leider zu, den ganzen Winter über. Ab März ist sie wieder offen... Wir kommen wieder.