20.11.2020 Eclépens - La Sarraz - Romainmôtier

Am Anfang und Ende dieses Tages, derm ich von Eclépens nach Romainmôtier geführt hat,  stehen zwei interessante Bauwerke: Der Canal d'entre roches und die frühere Abtei-, jetzt Pfarrkirche, in Romainmôtier. Der Canal d'entre roches war Teil der Idee, den Neuenberguersee mit dem Genefersee mit einem Kanal zu verbinden. Im 17. Jh. wurde die Strecke von Yverdon bis Cossonay auch tatsächlich gebaut - hier durch das Tälchen "zwischen den Felsen" hindurch, so die Übersetzung von "entre roches". Auf die Idee gekommen sind Leute aus Holland, die von der Nordsee via Rhein - Aare - Bielersee - Neuenburgersee - Kanal - Genfersee und der Rhone eine schiffbare Verbindung schaffen wollten. Die 56 Höhenmter von Cossony zum Genefersee sind nie realisiert worden. Das Projekt war zu teuer - und im 19. Jh. - als die Idee wieder aufgegriffen worden ist - war rasch klar, dass die aufkommende Eisenbahn schneller sein wird als eine Schiffsverbindung. Der Teil zwischen den Felsen ist als Überbleibsel erkennbar, auch wenn der Kanal schon arg zugewachsen ist. Nach der Enge zwischen den Felsen biege ich nach La Sarraz ab, das ich jedoch nur am Rand streife. Weiter gehts über das Gelände der "Communauté des diaconesses de Saint - Loup", die einzige evangelische Diakonissengemeinschaft in der Suisse Romande, die - wie das Diakonat Bethesda in Basel auch - ihre Wurzeln im 19. Jh hat. Heute hat die Gemeinschaft noch 30 Mitglieder und bezeichnet den Ort als "Montagne de prière". Zum Gelände gehören ein Spital und eine Pflegefachschule, die aber von der Diakonissengemeinschaft unabhängig geworden sind. Dann biege ich in das Tal des Flüsschens Nozons ab, das hier durch eine Schlucht fliesst. Eine Gämse beäugt mich und schnaubt mich an. Mit der Pilgergruppe werde ich den Weg dem Bach entlang nach Romainmôtier gehen. Die Pfade auf das Plateau hinauf sind mir dafür zu heikel, vor allem weil ich plane, die Pilgerwanderung im Winter zu machen. Heute erreiche ich jedoch Romainmôtier über das Plateau und stehe bald vor der beeindruckenden romanischen Abteikirche. Ursprünglich im 5.Jh. als Kloster gegründet, ist die Kirche nach der cluniaziensichen Klosterreform und Bewegung im 10. Jh. neu gebaut worden und hat sich als Zisterzienserkloster entwickelt. Leider ist der Kreuzgang nach der Reformation abgebrochen worden. Kaum vorzustellen, wie (noch) toll(er) das Ensemble damit aussehen würde! Gleichwohl ist der Ort beeindruckend. Heute dient das ehemalige Kloster als Kirche der ev.-ref. Kirchgemeinde. Ihr Innenraum ist schlicht, und schön. Romanik halt, so wie es mir gefällt... Nach dem Besuch im Office du Tourisme spute ich mich, um den Zug in Croy zu erreichen, das mit Romainmôtier gemeinsam einen Bahnhof hat. Es war kühl heute. Ich bin die Strecke am Stück durchgewandert. Mit der Gruppe wird es Pausen geben...