5.7.2020 Sommerpilgerwanderung entlang der Grande Bisse de Lens

Es ist eine der ältesten Bisses, wie die Suonen im francophonen Unterwallis genannt werden, die "Grande Bisse de Lens". Sie wurde im 15. Jh. gebaut. 1984 wurde die aufwändige Wasserführung den Felsen entlang mit einem Tunnel entschärft. 2011 wurde die wiederhergestellte Bisse samt tipp topper Wegführung für Wanderer wieder eröffnet. Wir geniessen heute diesen Weg: Zuerst noch im Schatten abenteuerlich den Felsen entlang, dann - ab der Spitze des Hügels Le Châtelard, um den die Bisse führt - auf der Sonnenseite durch warme und duftende Kiefernwälder hindurch, und ständig das plätschernde Wasser neben uns, das gurgelt, sprudelt, stumm dahinfliesst, dann plötzlich wieder rauscht, schwatzt und vor sich hin plappert. An der Spitze des Châtelard zirpen die Grillen. Verschiedene Schmetterlinge gaukeln um uns herum, darunter der Segelfalter und der Hochalpine Apollofalter. An einer Stelle treibt das Wasser ein Schaufelrad an, das wiederum einen Hammer bewegt: Das Geräusch zeigt den Leuten an, dass das Wasser fliesst. Die Felder können bewässert werden. Verstummt das Geräusch, muss irgendein Vorkommnis vorgefallen sein: Man muss die Bisse kontrollieren und den Wasserfluss neu gewährleisten. Der Weg von Icogne nach Chermignon d'en Bas ist so gut zu gehen. Der Blick über das Rhonetal lässt keine Wünsche draussen vor. Sogar ein Adlerpaar kreist über uns. Es ist gut, so einen Tag miteinander zu erleben.