31.5.2019 Montreux - Vevey - St.Saphorin - Epesses

Heute gehe ich auf dem Weg von Montreux nach Epesses fast den ganzen Tag über auf Asphalt - aber es spielt keine Rolle angesichts der ständig traumhaften Umgebung, durch die pilgere: Zuerst nochmals die mondäne Seepromenade in Montreux mit all den Palmen und Blumen und dem Blick über den See (letzteres gilt heute (fast) immer!) - vorbei am Palace Hotel, wo das sichtbare Sicherheitspersonal auf die Bilderberg Konferenz hinweist, an der sich verschiedenste "hohe Tiere" gerade drei Tage zu Gesprächen über Gott und die Welt zurückgezogen haben. Dann folgt - nach einem kurzen Abschnitt der Hauptstrasse entlang (WO MAN DEN SEE NICHT SIEHT! , einfach damit auch mal etwas Negatives gesagt ist...) der nicht weniger mondäne Abschnitt der Seepromenade von Vevey mit Chaplin Statue (und weiteren Statuen und Kunstinstalltionen am und im See) und all den Vorbereitungen für das nur alle 20 Jahre stattfindende Fête de Vignerons und dem Nestlé Hauptsitz. Ich nehme die Standseilbahn, die auf den Mont Pèlerin führt, und steige bei der Haltestelle Beau Site aus. Der Name ist nicht gelogen. Nun gehe ich ständig ca 100 Höhenmeter über dem See durch das Lavaux, eine fast tausend Jahre altes Rebbaugebiet, das aus vielen kleinen Terrassen besteht und mit kleinen Dörfern, einzelnen Wingütern oder Weilern gespickt ist. St.Saphorin ist zu nennen und auch das (auf der Karte kugelrund aussehende) Dörflein Epesses, von dem aus es steil zur unscheinbaren Haltestelle der SBB geht. (Bahnhof wäre zu viel gesagt.) Der Lac Léman prägt sich durch die ständige Panoramasicht in mein inneres Auge ein.  Ob ich je aufhören kann ein Foto zu machen, wenn der Zug von der Deutschweiz herkommend über Epesses den Tunnel verlässt und plötzlich den Blick über das Lavaux und den Lac Léman freigibt? Man sagt, dass Deutschweizer spätestens dort ihr Retourbillet aus dem Fenster werfen, weil sie nicht mehr zurückwollen. Aber da man heute die Fenster nicht mehr öffnen kann, bleibt das Retorubillet in der Tasche und ich fahre wieder heim - wohl wissend, dass ich am Sonntag wieder anfahre, um den letzten Anbschnitt von Epesses nach Lausanne zu begehen, wo die Via Francigena auf die Via Jacobi trifft. Auch ein Grund, um wiederzukommen!