12.4.2019 Chamoson - St.Pierre-de-Clages - Saillon - Fully - Martigny

Fast ist es, als ob mich der blaue Himmel des Wallis zum ersten Mal seit Mörel im Stich lässt, aber am Nachmittag pilgere ich auf dem Weg von Chamoson - St.Pierre-de-Clages nach Martigny doch mehrheitlich im Sonnenschein, der nur durch leichte Schleierwolken getrübt wird. In Chamoson - St.Pierre-de-Clages besuche ich zuerst nochmals die romanische Kirche mit dem achteckigen Turm (in Anlehnung an Cluny!), bevor es durch Rebberge, an einem Schiessstand vorbei (der z.T. mit Reben bepflanzt ist, ich bin ja im Wallis) zur Rohne geht, der ich bis kurz vor Saillon folge. Das kleine mittelalterliche Städtchen auf einem Hügel hat eine stolze Burgruine. Der Weg von der Ebene ins Städtchen folgt einem Weg, der mit verschiedenen Glasbildern das Leben und Schicksal von Josef Samuel Farinet nachzeichnet, einem Falschmünzer aus dem Aostatal, der sich nach verschiedenen Ausbrüchen aus dem Gefängnis 10 Jahre in Saillon versteckt hat, bevor er 1880 in der Schlucht der Salentze von der Berner Polizeit gefasst worden ist. Man kamm dann in Saillon auch am Falschgeld Museum vorbei - und an der Rue St.Jacques, die sich nach Westen hin orientiert. Über dem Städtchen thront eine Burgruine, von der eigentlich - neben einigen Mauerzügen - nur noch ein markanter Turm steht. Der Weg von der Kirche über den Burghügel zum Turm ist bei einem kleinen Abschnitt abenteuerlich (mit Ketten gesicherter Steilabschwung im Felsen). Der Burghügel bietet aber eine gute Aussicht. Wenn ich nur wüsste, wo der kleinste Rebberg des Wallis ist: Er gehört dem Dalai Lama und gibt 100 Flaschen Wein her! Nach dem Hügel von Saillon gehts wieder hinunter ins Tal und einem Kanal und einer Gärtnerei entlang zu den nächsten kleinen Weinbaudörfern, von denen Fully die Grösste ist. Nach vielen Rebenwegen und dem Dörfchen Branson gelangt man wieder zur Rhone. Ich entscheide mich, der Hauptstrasse entlang direkt nach Martigny zu gehen und abzukürzen. Der Wanderweg würde noch etwas der Rhone entlang führen und dann der Dranse entlang nach Martigny gehen. Mir ist das nach der doch etwas längeren Etappe zu lang und so tappe ich halte neben dem Verkehr, aber immerhin auf einem Fahrradweg zum Bahnhof. Dabei stelle ich am kräftigen Wind fest, dass ich am Rhoneknie angekommen bin: Er braust vom Genfersee her mit Macht um die Ecke. Na dann. Ich bin auf die Fortsetzung auf der Via Francigena nach St. Maurice gespannt!