22.3.2019 St.Léonard-Sion

Der "Lac souterrain" (unterirdischer See) ist eben erst aus seinem Winterschlaf aufgeweckt worden. Heute ist der 4.Tag im Jahr 2019, an dem es wieder Bootsfahrten gibt. Zusammen mit einem asiatischen Pärchen sind wir die einzigen, die um 10.00 Uhr morgens sich auf den Weg machen. Der See ist eindrücklich. Die Risse vom Erdbeben auch, aber die Höhle ist gut abgesichert: Fast die ganze Länge über sind an der Decke Felsanker zu sehen. Nach diesem Start machen wir uns auf den Weg nach Sion. Der vorgeschlagene Weg führt nicht direkt dorthin, sondern via Ermitage de Longeborgne, eine seit über 500 Jahren bestehende Einsiedelei. Sie ist ein immer noch häufig besuchter Wallfahrtsort, besonders gerne besucht von Paaren, die sich Kinder wünschen. Der Ort liegt malerisch über der Schlucht und in der Mauer der Einsiedelei zum Hof davor ist eine Kanzel eingebaut. Praktisch! Am Eingang zur Schlucht wartet des Restaurant des Pelerins. Danach folgt das Dorf Bramois. Wir entscheiden uns, nicht auf dem direkten Weg nach Sion zu gehen, sondern dem Bach entlang zur Rhone und ihr entlang weiter zur Stadt. So ist ein direkter Aufstieg zur Burgkirche Valère möglich mit seiner weltweit ältesten noch bespielbaren Orgel (vermutlich von 1435 n.Chr.). Das Unterwegssein im Rhonetal macht mir immer mehr Spass. Vom Zug aus sehe ich immer nur die Autobahn, Industrie und die kanalisierte Rhone. Zu Fuss aber - und insbesondere dann, wenn ich mir den Weg selber festlege und nicht nur einfach dem Vorschlag des Rhein-Reuss-Rhonewegs folge - zu Fuss entdecke ich immer wieder reizvolle Wegabschnitte und eindrückliche Orte. Zugabe!