22.2.2019 Leuk-Sierre via Pfywald / Forêt de Finges

Und nochmals wähle ich eine eigene Route von Leuk nach Sierre, obwohl die Originalroute via Salgesch nach Siders/Sierre mit den Rebenhängen auch verlockend aussieht. Aber Rebenwege gibt es im Wallis noch genug, den Pfywald aber gibt es nur einmal. Schon viel von ihm gehört, aber noch nie durchwandert. Also nehme ich mir eine Route vor, die durch alle Landschaften dieses Naturparks führt: Zuerst dem imposanten Graben entlang in Richtung Illgraben, von wo nach Niederschlägen immer wieder imposante Murgänge herunterdonnern. Die Bhutanbrücke, eine Hängebrücke mit vorgelagerter "Stupa" (ein Projekt aus dem Uno Jahr der Berge 2002) führt leicht schwankend auf die andere Seite des Grabens. Der Schwemmkegel des Illgrabens, den ich danach durchwandere, ist heute Standort des grössten Föhrenwaldes der Alpen, des Pfywaldes. Darunter folgt auf der anderen Talseite die Schwemmlandschaft der mehrarmigen Rohne - und am Schluss durchwandere ich die Hügel des Bergsturzes, der oberhalb von Salgesch vor ca. 13'000 Jahren erfolgt ist. Der sich zurückziehende Rhonegletscher hat einzelne Hänge nicht mehr gestützt, sie kamen ins Rutschen und bieten heute den Hintergrund für eine liebliche Landschaft mit kleinen Seen und Weihern. Das Ganze ist eine imposante Landschaft. Die Autobahn, die hier immer noch im Bau ist, wird diesen Bereich des Rhonetals zum Glück zumeist unterirdisch durchqueren. Das Team des Naturparks bietet verschiedene Exkursionen an. Mich reizen am meisten die Exkursionen zu den Vögeln wie Bienenfressern, Mauerläufern, Wiedehopf, Eisvogel. Aber dafür ist jetzt definitiv die falsche Jahreszeit. Ausgangs des Naturparks geht es noch eine Weile bis zum Bahnhof von Sierre. Ein unschöner Strassendippel im Verkehr, aber das Postauto fährt zu wenig oft, als dass ich auf den nächsten Kurs warte. Trotzdem: Das Rhonetal, das ich mir  am Talboden ziemlich langweilig vorgestellt habe (Strassen, Gewerbezonen, Dörfer, Pappelreihen) zeigt nach und nach sein abwechslungsreiches Gesicht - sofern ich den Weg weiterhin nach eigenem Ermessen festlege...