2. und 3. April 2018: Österliches Pilgern über den Weissenstein

Am Ostermontag steigt die Pilgergruppe nochmals in den Winter auf: Unterhalb des Kamms des Weissensteins ist der Wanderweg noch dick zugeschneit. Wir weichen deshalb im oberen Bereich des Aufstiegs auf die nicht so tief verschneite Passstrasse aus. Hier haben Schlittler den Schnee etwas platt gewalzt. Es ist eindrücklich, wie rund um das Kurhaus ein bissig-kalter Wind weht. Der Blick gleitet von oben her über verschneite Wiesen in den Frühling hinab, der sich der Aare entlang zu schlängeln scheint. Das Thema "Mit beiden Füssen auf der Erde träumen" begleitet uns als 20-köpfige Pilgergruppe durch die beiden Tage. Es ist gut, Zeit zu haben und den weiten Horizont hinüber zu den Alpen zu geniessen. Und mit dem Träumen für das Leben ist es manchmal wie mit einem Baum: Er ist mit den Wurzeln fest in der Erde gegründet und streckt sich mit den Ästen zum Himmel aus, von wo er den Leben spendenden Regen erwartet, dessen Wasser er aber auch wieder vorwiegend nur mit den in der Erde liegenden Wurzeln aufnehmen kann... Oder ist das andere Bild passender: Ein Traum hat die Kraft einer inneren Vision, die im alltäglichen Leben mehr und mehr Gestalt annimmt, so wie ein Bildhauser die Idee der Skulpur in sich trägt, die er aus einem grossen Felsblock mit Hammer und Meissel nach und nach herausarbeitet.